Still trying to catch up on my newspaper reading and came across this one. Overall, the article is not that interesting, but this one sentence caught my attention:
Zu I. Bereits Girantoni in Wien hat vor beynahe 40 Jahren Flaschen geschweißt, und die Ueberzeugung gewonnen, daß sie, wenn sie über einander gelegt verschraubt und mit Kupser Verlöthet werden, beſſer ſeyen, und meine eigene, weiter unten vors kommende vorfahrung Erfahrung hat dieſes bestätiget.
Already Girantoni in Vienna welded bottles nearly 40 years ago, and gained the conviction that, when screwed together and soldered together with copper, they would be better, and my own prior experience has confirmed this.
It's interesting that Girardoni's name would be known well enough for the writer to make this statement.
The rest of the article, I only read it quickly, is about the difference between cast iron and welded air flasks and the risks involved in their exploding. In this era, safety of the air flask is a constant topic. There was a common belief that the flasks could also explode due to inflammability. There are many articles regarding the fact that when in the dark and shooting an airgun, without a bullet, sparks or a blue light could be seen. It was postulated that this was what made some tanks explode. If I read it right, that's what this article is mostly about.
Note: the writer has the wrong date for Austro/Turk war in which the Girandonit was issued, it was 1788 not 1798. That Girandoni was used in the campaign was commonly available information, since the Hapsburg's made a point of announcing this fact in the papers. However, they lied about it being 10,000 Girandoni's instead of the 1,000 actually sent. The Girandoni was certainly used by the Hapsburg Monarchy in their propaganda.
Here's the link (let me know if it doesn't work)
https://api.digitale-sammlungen.de/i...canvas/p1/view
For anyone wanting to translate, I ordered the ocr text file from the Library. It's pretty bad with lots of errors but still makes it an easier job of translating.
Künſte, Manufacturen und Fabriken.
Ueber Windbüchſen.
Im Correſpond. von und für D. 1827
N. 115 findet ſich ein Aufſatz über eine vom
Oberlieut. Speck in Amberg neu erfundene
Windbüchſe. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß
der Erfinder recht bald ſelbſt eine Erklärung
niederſchreiben wollte; denn in dem Aufſatze,
von einem Dritten geſchrieben, kommen ver-
Allg. Anz. d, D. 2o B. 1827.
ſchiedene Sachen vor, worüber Unterzeich-
neter ſich erklären zu müſſen glaubt, und
mit Vergnügen und Dank Belehrung anneh-
men wird. Nach dieſem Aufſatze ſcheint die
Erfindung auf zwey Hauptſachen und zwey
Nebendinge ſich zu beſchränken, nämlich auf
1) die Haltbarkeit der Flaſchen durch
Form und Schweißen ohne Nieth und Foth;
2) eine vorzügliche Windklappe, dann
3) das Eindrücken der Kugel mit dem
Finger, und
4) daß die Flaſche beym Laden nicht abs
geſchraubt werde. -
Zu I. Bereits Girantoni in Wien hat
vor beynahe 40 Jahren Flaſchen geſchweißt,
und die Ueberzeugung gewonnen, daß ſie,
wenn ſie über Ä gelegt verſchraubt
und mit Kupfer verlöthet werden, beſſer
ſeyen, und meine eigene, weiter unten vors
kommende Erfahrung hat dieſes beſtätiget.
Der Verfaſſer des Aufſatzes ſcheint den Un-
terſchied zwiſchen Zerreißen und Zerſpringen
der Flaſche nicht zu kennen, ſonſt würde er
nicht ſo beruhigende Verſicherungen gegeben
haben.
Wenn in eine Flaſche mehr Luft kömmt,
als der Zuſammenhang des Metalls verträgt,
dann gibt es ſo lange nach, bis die Luft aus-
ſtrömen kann; dieß iſt nichts Gefährliches,
ich habe ſchon ſelbſt einige ſolche Fälle ge-
habt, und einige Oelflecken waren das ganze
Unglück. Hier reichen die Flaſchen von Gia
rontoni, Wolf und Andernaus, die man durch-
aus mit der gewöhnlichen Pumpe, ſie werde
mit der Hand oder einer Maſchine geleitet,
nicht zerreißen kann, wie ich zu erweiſen be-
reit bin. Das Zerſpringen dagegen geſchieht
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durch eine Entzündung, auf welche man ebens
falls wieder zurückkommen wird, und hier
tritt die Regel ein: je größer der Widerſtand,
je größer die Kraft. Dagegen ſcbüßet keine
orm, keine Bearbeitung, kein Metall, keine
icke. Nur um ſo größer ſind die Unglücks-
fälle, je mehr man Kraft entgegenſetzt.
Zu 2. Ueber die neue Klappeneinrich-
tung, wenn ſie beſſer iſt, als Grantoni's,
bittet man um Aufklärung, da dieſe eigent-
lich dasjenige iſt, was vorzüglich eine Ver:
beſſerung nöthig hat, wenn man nicht ewig
nachbeſſern und flicken will. e
Zu 3. Bereits im öſterreichiſch-türki:
ſchen Kriege 1798, in welchem Girantoni's
- vortreffliche Windbüchſen zuerſt gebraucht
-
wurden, war bey dieſen die Einrichtung an-
gebracht, daß man mit einem Drucke die
Kugel auf den Ladepunct brachte, und man
eben ſo ſchnell ſchießen, als man den Hahn
ſpannen konnte, und noch iſt dieſe Art
beybehalten.
Zu 4. Ohne meine Meinung als die
beßte anzugeben, halte ich die Einrichtung
für die beßre, welche die Flaſche abgeſon-
dert von der Windbüchſe zum Anfüllen gibt.
Ohne die andern Gründe führe ich bloß an,
weil ich die Flaſche allein leichter pumpen,
bey entſtehendem Fehler leichter beykommen
kann, ohne das Ganze zu zerlegen, und weil
ich nicht nöthig habe, die ganze Windbüchſe
ſtets zu heben herumzuſtoßen und vielleicht
dadurch zu verderben.
Da übrigens die Windbüchſen von Giz
rantoni, von Wolf aus Würzburg, und
von Andern hinſichtlich der Zierlichkeit und
des Schießens Nichts zu wünſchen übrig laſ-
ſen, indem ſie auf 6oo F. durch ein Bret von
einem Zoll ſchießen, und auf 35o Fuß auf das
Genaueſte tragen; ſo wäre vor allem zu
wünſchen geweſen, daß über die Sicherheit
beym Anfüllen, und vorzüglich über die zwev
Frageſ eine genaue Unterſuchung möchte an-
geſtellt werden:
1) Wie geſchieht das eigentliche und
fürchterliche Zerſpringen der Flaſchen, und
2) Wie iſt dieſem einzigen Uebel der
Windbüchſe abzuhelfen?
Männer, die tiefer ins Heiligthum der
Natur eingedrungen find, werden ſich um
die Wiſſenſchaft, und auch durch Verhütung
-
der vorkommenden Unglücksfälle um die
Menſchheit verdient machen, wenn ſie die
Ä Beantwortung dieſer zwey Fragen
ber ſich nehmen wollen. Jch, der ich nicht
ſo vertraut mit der Natur bin, will meine
Erfahrungen ſo hinlegen, wie ich ſie bey
drey Fällen, die ſehr Unheil bringend was
ren, und auch ſonſt mir geſammelt habe.
Ich ſah eine Flaſche ſpringen, welche früher
auf einer Maſcht ne mit 2ooo Stößen geprobt
war, als ſie noch keine 4oo Stöße hatte.
Eine zwepte ſprang, die ich mehr als eine
mahl mit 1500 Stößen gepumpt hatte, als
ſie noch keine 3oo Stöße hatte. Eine dritte
endlich, ebenfalls oft mit 15oo Stößen ans
gepumpt, mit noch nicht ganz 5oo Stößen.
Bey allen drey Fällen war das 1 1/2 Linie
dicke Eiſen in Stücken zerriſſen, wie es gu-
tes Eiſen macht, nicht gebrochen, wie es
bey Gußeiſen meiſt geſchieht. Keine der dre
Flaſchen war an der Nath geriſſen, dieſe
waren ganz, ſohin ſtärker, als das ganze
geſchweißte Eiſen; die Stücke waren flach, als
wären ſie auf dem Ambos gerichtet worden,
was einen Beweis von der Kraft der Erplo-
ſion liefert, die, einmahl entſtanden, ſich
durch Nichts binden läßt. -
Daß das Ueberfüllen hier kein Grund ge-
weſen ſey, daß die Flaſchen ſprangen; daß
die Erſcheinung, durch gepreßte Luft Ents
zündung zu erwirken, hier keine Erklärung
abgeben könne, wenigſtens nicht als die eins
fache Urſache anzuſehen ſey, erweiſt ſich durch
dieſe drey Fälle. Bey allen dreyen war der
Pumpenſtiefel durch das heftige Pumpen ganz
heiß, und die Pumpenden wollten ſich das
durch den ſchweren Gang erleichtern, daß
Ä noch während des Pumpens hineins
goen. -
Uebrigens ſprangen auch in Wien, wie
mir Augenzeugen erzählten, mehrere Fla-
ſchen, die bloß mit Waſſer angepumpt wort
den, nach heftigem erhitzenden Pumpen in
heftiger Erploſion.
Wenn man bey der Nacht mit einer gut
angepumpten Windbüchſe ſchießet, ſo gehen
ganze Feuerſtröme in Blitzesſchnelle heraus.
Läßt man nach ſtarker Luftentleerung den
Reſt vollends aus der Flaſche gehen, ſo
kommt ein bläulicher unangenehm nach Oel
riechender Dunſt, der, wenn man ſchnell
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mit dem Lichte hinzufährt, brennt. Wenn
ſtark gepumpt wird, und der Stiefel ſehr
warm zu werden anfängt, dann entſtehet
ein dieſem ähnlicher Geruch, der, wie ich
glaube, das Zeichen iſt, daß man ruhen
müſſe. Eine angepumpte - Flaſche ſpringt
nicht mehr, wohl aber kann ſie zerreißen. –
Bey jeder Erploſion ſtrömt Feuer in Blitzes:
ſchnelle wie bey einer platzenden Bombe her-
au5.
Bey einem vierten Falle, der mir aber
bloß von einem genauen Beobachter erzählt
worden, riß der Kranz, der das Ventil hält,
los, das Feuer fuhr mit einer ſolchen Schnel:
ligkeit gegen den bretternen Fußboden, daß
er ausſah, als hätte man eine 24pfündige
Bombenkugel glühend darauf gelegt; die
Flaſche aber flog an die Decke des Zimmers.
Jch hatte einmahl aus Mangel an gu-
fem Oel einen halben Löffel voll Knochenfett
in die Pumpe und Flaſche gebracht; die Fla-
ſche, die ich wol mehreremahle mit 22oo
Stößen geladen hatte, fing beym zwevten
Hundert an, mir eine unüberwindliche Kraft
entgegen zu ſetzen, wurde ſo heiß, daß ich
Sorgen bekam, und ſie in einen Zuber mit
kaltem Waſſer warf. Nach fünf Minuten
fühlte ſich die Flaſche kalt an, ich nahm ſie
heraus; der erſte Stoß überzeugte mich aber
von dem alten Widerſtande, und das Erhi-
den fing von neuem ſchneller an. Ich warf
die Flaſche neuerdings ins Waſſer, und ließ
ſie die Nacht über liegen. Des andern Tags
erhitzte ſie ſich zwar nicht mehr, trieb aber
die Schüſſe mit einer ſolchen Kraft und
mit ſolchem Knalle aus,
Stöße eingepumpt wären. Ich öffnete die
Flaſche, und fand zwar wenig von dem oben
beſchriebenen blauen Dunſt, wol aber die
ganze Flaſche voll weißer Materie, die einem
dicken zähen und haarigen Seifenſchaume
gleich ſah. Noch muß ich bemerken, daß ich
vorher immer in dieſe Flaſche gutes Baumöl
gethan hatte, und daß die Ueberbleibſel deſs
ſelben mit dem halben Eßlöffel voll Kno:
chenfett ſich vereiniget hatten.
Außer dieſem begegnete mir ſelbſt nichts
Unangenehmes, obgleich ich wol mehrere
tauſendmahl Flaſchen oft heftig anpumpte,
was ich dem Umſtand zu verdanken glaube,
daß ich zu pumpen aufhörte, wenn ſich der
als wenn 3ooo
Principalität verſprechen durfte,
Stiefel erhitzte, und dann erſt wieder an-
fing, wenn jener kalt war. Sollte nicht
die Ä dadurch entſtehen können,
daß ein Sandkorn zwiſchen das Eiſen des
Pumpenſtiefels und jenem des Ventits kom-
me und einen Funken erzeuge ?
Möchten dieſe wenigen Bemerkungen ei-
nem Denker wenigſtens einige Aufklärung
geben, und Unterzeichneter recht bald einer
genügenden Beantwortung ſeiner zwey Fra-
gen ſich erfreuen dürfen.
WOürzburg. YOay.